Montag, 31. Januar 2011

31.01.2011 kein signal

... stimmt auch nicht ganz. das signal, die ideen wären ja da. aber im moment rührt sich wirklich was in meinem leben.


aber mal von ganz vorne.
seit einiger zeit verspüre ich eine chronische unzufriedenheit, kann mich zu nichts motivieren, hab oft kopfschmerzen und die kleinsten dinge regen mich furchtbar auf. naja, ich brauche kein diplom als psychologe um zu erkennen, dass ich schleunigst was ändern muss.
ich habs mit kleinigkeiten versucht, wie früher ins bett zu gehen, gesünder essen und so weiter. wollte mir einreden, dass das bestimmt hilft, obwohl ich eigentlich genau gewusst habe, wo der hund begraben ist. kurz vor weihnachten wars dann soweit, dass ich morgens mein müsli runterwürgen musste, obwohl mir speiübel war. ich freute ich, wenn am weg zur arbeit ein traktor vor mir herumgurkte, weil ich mir dann ein paar minuten dort ersparen würde.
lange rede kurzer sinn. es musste ein wechsel her. es konnte nicht länger sein, dass ich mies gelaunt nach hause komm, dort meine freundin und meine kinder "anspinn" mich abends ins bett lege um dann am nächsten morgen wieder von vorne zu beginnen. für diesen trott bin ich noch zu jung! ich weiß was ich kann und möchte das endlich wieder zeigen. ich will wieder morgens aufstehen und gut gelaunt zu meinen kollegen in die arbeit fahren, abends nach hause kommen, meine kinder umarmen, meine freundin küssen und mit freude mein leben leben.
ich war nie der typ, der wegen jeder kleinigkeit gejammert hat, der in allem ein problem gesehen hat, nein, ich war der typ der alles in sich hineinfrissn, weil ICH schaff das schon. nur nicht die anderen damit belasten, weil die könnten dafür zu schwach sein.
das ganze hat im nachhinein betrachtet unglaublich lange funktioniert, aber irgendwann krachts. und bevors bei mir richtig kracht, muss ich die handbremse ziehen, eine wende machen.
ich muss mir eingestehen, dass ich nicht der unschlagbare macher bin, der sich vor alle und jeden stellt, damit niemandem etwas passiert. der immer sagt: "kein problem, das schaff ich schon, was einen nicht umbringt, macht nur härter"

jedenfalls hab ich mitte dezember beschlossen, dass ich spätestens am 31.01.2011 meinen sicheren job kündigen werde. ob ich was neues hab oder nicht, egal. verrückt werden manche sagen, die wissen, dass ich ein haus, zwei kinder und zwei autos habe und das mit 26. ich sage, es wäre verrückt, so weiter zu machen, wie bisher.

ich bin dann mitte dezember vor der tageszeitung gesessen und beim durchblättern des karriereteils sprang mir eine annonce ins auge. DAS ist es. also ran an den pc und seit langem wiedermal ein bewerbungsschreiben aufgesetzt.

dann kam weihnachten. traumhaft schön, vor allem wenn man kleine kinder hat. doch in den wirklich ruhigen momenten kamen immer wieder die gedanken, wo bin ich am nächsten weihnachten, wie wirds weitergehen, ...

zum start ins neue jahr wurde ich dann auch direkt zum bewerbungsgespräch eingeladen, es folgten weitere runden und zu meiner großen erleichterung bekam ich vergangenen dienstag die zusage. hey leute, ich hab so eine freude, ich find gar keine worte dafür. meine kopfschmerzen sind weg, die kinder werden wahrscheinlich glauben, ihr papa ist jetzt ein clown, weil ich nur noch mit ihnen am boden herumkugle, grimassen schneide und einfach gut drauf bin. ich kanns kaum mehr erwarten, die ganzen sachen anzugehen, die am haus zu machen sind. fürs frühjahr hab ich mir fix vorgenommen, mit dem rad auf den großglockner zu fahren, dazu hab ich letztes jahr einfach keine motivation gefunden.
es geht mit einem wahnsinnstempo in die richtige richtung!
klar hab ich noch andere sachen verändert oder ich bin gerade dabei diese zu verändern. zum beispiel kann ich definitiv behaupten, seit jahreswechsel direkter, ehrlicher geworden zu sein. das hat mir zwar, auch von guten freunden, den einen oder anderen bösen oder verständnislosen blick eingebracht, aber ich bin jetzt einfach mehr so wie ich wirklich bin. wer ein problem damit hat, solls mir sagen!
ich nehm mir auch wieder gezielter zeit für mich selber, setz mir die kopfhörer auf und hör gute musik, ich bin gerade dabei, meine musiksammlung zu erweitern. ich werd mir demnächst ein buch über hochzeitsfotografie zulegen, um einem befreundeten pärchen, das im spätsommer heiratet, eine freude machen zu können.

tausend dinge gehen mir durch den kopf, die ich machen möchte und machen werde.
ich fühle mich wie wie ein rennwagen, der nur drauf wartet, dass die handbremse gelöst wird und es richtig los gehen kann.

es wird in zukunft auch wieder mehr bilder hier zu sehen geben, sofern es wiedermal wärmer wird, aber am wochenende solls ja soweit sein. davor will ich aber unbedingt nochmal auf den berg, dort war ich diesen winter viel zu selten, weil ich mich von unwichtigen dingen runter ziehen hab lassen, die mir dann meine ganze kraft geraubt haben.

also in diesem sinne, danke fürs zuhören und bis bald!

2 Kommentare:

  1. Wow....selten ein so ehrliches und direktes Statement gehört und mich selten so sehr in und zwischen den Zeilen wiedergefunden. Zuerst mal ein ganz großes Kompliment von meiner Seite...leider gestehen sich viel zu wenige Leute ein, dass sie eigentlich unglücklich mit dem sind was sie machen und noch weniger Leute bringen dann den Willen und Mut auf auch was zu ändern. Hey, wir sind jung, unser Leben liegt noch vor uns...sollen wir unglücklich alt werden. Also ich denke nicht, dass du/wir aus diesem Holz geschnitzt sind.

    Mich haben deine Zeilen jedenfalls sehr bewegt...mir gingt es im letzten Jahr ähnlich, hatte aber das Glück, dass mein Arbeitsvertrag mit Jahresende ausgelaufen ist und so muss man sich notgedrungen was neues überlegen, sich neu orientieren und sich einfach auf die Hinterbeine stellen und los rennen. Bei mir geht es in den nächsten Wochen nach München...lasse Wien man für eine Zeit hinter mir und auch ich freue mich unheimlich auf die neuen Aufgaben, obgleich ich schon den ganzen Haufen an Arbeit vor mir sehe :-)

    Ich denke die Fotografie (um den Kreis nun zu schließen( hilft einen immens weiter um Dinge zu verarbeiten und mit ihnen umgehen zu lernen. Bei mir ist es jedenfalls so. Wünsche mir auf jeden Fall, von dir in Zukunft hier viele schöne Dinge zu lesen und zu sehen zu bekommen (und es müssen ja nicht immer positive Sachen sein :-) ). Und vielleicht schaffen wir es irgendwann mal eine gem. Fototour durch, Wien, München oder irgendeine andere schöne Gegend zu machen (man muss sich ja Ziele setzen) - und das sage ich jetzt nicht nur um meine alte Diva wieder zu sehen :-)

    Beste Grüße,
    Alex (LiK) - www.lichtknoten.com

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  2. hey alex!
    freut mich, von dir zu hören.
    ich denke, es ist in meiner situation absolut notwendig ehrlich und direkt zu sein, weil das war ich in der letzten zeit viel zu selten. ich hab die last anderer leute mitgetragen und mir einfach viel zu viel druck auferlegt. wichtig ist, dass man das ganze rechtzeitig erkennt und konsequent daran arbeitet, dass es wieder bergauf geht. und genau das spüre ich im moment sehr stark. ein richtig gutes gefühl!
    danke für die einladung! das freut mich wirklich sehr! ein treffen in wien, münchen oder sonstwo wär natürlich eine tolle sache! ich muss noch eine urlaubswoche abbauen, vielleicht lässt sich das was machen!
    tja, dann bis bald mal!
    lg

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